Mein harter Kampf mit dem Stilfser Joch

Wie versprochen folgt nun der Reisebericht vom vergangenen Wochenende. Am Samstag ging es morgens um 6.30 Uhr los in Richtung Südtirol.

Unser Hotel am Berg :-)

Unser Hotel im Berg 🙂

Die Wettervorhersage war genial und so stieg die Vorfreude auf meinen 1.(!!!!) Pass mit dem Rennrad ins Unermessliche. Nach quälenden 5h Fahrt kamen wir in Mals an. Unsere perfekte Vorbereitung zeigte sich nun: weder ich noch Gio hatten die genaue Wegbeschreibung zum Hotel. Um keine Zeit zu verlieren ging der Weg direkt zur Touristeninformation! Dort bekamen wir gesagt, das unser Hotel in einem Bergdorf liegen würde! Aha, ok, also nichts wie rauf auf den Berg. Nach 20min, einigen Serpentinen und 1000HM später kamen wir auch an unserem Hotel an. Das Wetter geil, das Personal und das Hotel wirklich TOP! Nur leider halt im Berg!! Also hieß es für morgen 2. Pässe!!!! Aber in dem Moment egal, wir freuten uns riesig auf unsere „Sonntagstour“! Nach einem wirklich sehr tollen Abendessen im Hotel gingen wir recht zeitig in die Heier. Um 6.30 Uhr klingelte unser Wecker. Nach einem guten und leckeren Frühstücksbüffet ging es los. Als erstes Stand nun die Abfahrt aus unserem Bergdorf an. Mit durchschnittlich 8% ging es 10 Kilometer abwärts nach Mals. Von dort sind wir bis Prad Hauptstrasse gefahren, was auch wirklich kein Problem ist. Der Belag ist super und die Autofahrer nahmen alle Rücksicht. Von Prad ging es Richtung Trafoi zum Stilfser Joch. Ab Prad ging die Steigung los. Immer schleichend und so mit 5-9%. Meine Beine fühlten sich toll an und ich fuhr locker an anderen vorbei (das war der Fehler, aber dafür fährt man einen Pass ja zum ersten Mal –> zum Lernen)! Bis Trafoi lief es wirklich rund. 2 Kehren waren schon genommen! Ab Trafoi ging es aber erst richtig los und mein Leiden dann auch. Die ersten Kehren im Wald waren kein Problem und es ging kontinuierlich dem Pass entgegen. Bis auf einmal ein Wohnwagen die Strasse blockierte und ich absteigen musste. Danach kam ich überhaupt nicht mehr in meinen Rhythmus und es begann der Kampf! Kehre für Kehre ging es höher und die durchschnittlich 7-8% kamen mir mittlerweile wie senkrechte Wände vor. Aber ich wollte unbedingt auf diesen Pass!! Aus dem Wald raus brannte die Sonne auf uns und so stand bei Kehre 20 (von unten gezählt) die erste Pause auf dem Plan.

Noch 28 Kehren zur Passhöhe, erste Pause

Noch 28 Kehren zur Passhöhe, erste Pause

Nach 5min und ein paar Errinerungsfotos ging es weiter in die Höhe. Das Tolle und zeitgleich auch Schreckliche ist, dass man alle Kehren sieht, sobald man aus dem Wald raus ist. Aber das spornte mich nur noch mehr an. Es folgten noch 2 Pausen bis ich endlich oben angekommen war. Alles in allem ging es 2000HM und 2:30h nur rauf! Das obligatorische Foto auf dem Pass erledigten wir prompt und aufgrund der Kälte (7 Grad, aber Sonne) ging es weiter mit dem Abfahrt zum Umbrailpass. Auf der Abfahrt hat sich gerecht, dass ich weder Arm- noch Beinlinge dabei hatte. Ich fror(!) während der Abfahrt und so machten wir am Umbrailpass eine Zwangspause mit Cola (es ist und bleibt einfach das beste Sportgetränk). Die Abfahrt führte uns nach St. Maria in die Schweiz. Das besondere: in der Abfahrt sind 2 km Naturstrasse zu befahren, was aber ganz gut geht. Über unzählige Serpentinen ging es Richtung Tal. Unten angekommen brannte die Sonne, wie auch meine Oberschenkel. Radweste aus und weiter ging es zurück nach Mals. In Mals ging es in die dortige Eisdiele für ein Joghurteis! Nun hieß es ja noch: rauf in Richtung Hotel! Mittlerweile regnete es und ein Gewitter kam auf, aber richtige Rennradler hält sowas nicht auf. Dieser Anstieg zu unserem Hotel war schlimmer als das Stilfer Joch zu fahren. Oben angekommen ging es sofort unter die heiße Dusche!!!! Meine Beine waren erstaunlicherweise in guter Verfassung, nur der Regen auf den letzten Anstieg hat an den Nerven gezehrt! Nach dem Duschen stand das tolle Abendessen auf dem Programm! Das Ergebnis unserer Tour: 2611HM und 92km!!!

Was habe ich nun gelernt von meinem ersten Pass? Man muss sich wirklich die Kräfte einteilen und seinen eigenen Rhythmus finden! Auch sollte man genug zu essen dabei haben und vor allem: genug zum Anziehen auf der Abfahrt. Es war eine tolle Erfahrung und ich freue mich riesig auf den Ötztaler, auch wenn ich weiß, dass es sehr anstrengend und kräftezehrend wird!!! Nochmal ein Dankeschön an das Hotel Edelweiss, es war wirklich toll bei Euch und wir werden wiederkommen, versprochen!

Nach dem aufregenden, spannenden und erfolgreichen Wochenende freue ich mich nun auf das kommende Wochenende bei meinen Eltern. Am Samtag starten mein Schatz und ich am Perfstausee Triathlon. Vielleicht finden ja einige Bekannte den Weg dorthin. Ich würde mich jedenfalls riesig freuen!!!!

Ich hoffe Euch hat der Bericht gefallen und ich konnte bei dem ein oder anderen die Lust auf das Stilfser Joch wecken?!

Euer Marc

Zum Schluss noch einige Impressionen:

Auffahrt zum Stilfser

Gio in der Auffahrt zum Stilfser

Vor der 5.letzten Kehre
Vor der 5.letzten Kehre

Legendär!!
Legendär!!

Angekommen!!
Angekommen!!

Bald sind wir wieder unten :-)
Bald sind wir wieder unten 🙂

 

 

 

 

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